11. Juni 2021 Philipp Urban

Stadtteile ohne Partnergewalt in die Regelfinanzierung!

Dem Projekt Stadtteile ohne Partnergewalt soll für die Standorte Reiherstieg und Horner Geest jeweils eine halbe Stelle mehr zugeteilt werden und diese regelfinanziert werden.

Der dazugehörige interfraktionellen Antrag der Linken, Grünen, SPD, CDU und FDP wurde am Donnerstag den 10.06.2021 im Sozialraumentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen.

Hintergrund: In Hamburg erreichte die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt 2020 ihren höchststand seit zehn Jahren. Damit einhergehend, wurde auch der Anstieg der besonders schweren Fällen von Vergewaltigungen, Nötigungen und sexuellen Übergriffen festgestellt.

Die Pandemie generiert Unsicherheit, Zukunftsängste und finanzielle Sorgen, die zu vermehrten Aggressionen und einer Zunahme häuslicher Gewalt führen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten, sich Hilfe im Familien- und Freundeskreis oder bei einer Beratungsstelle zu suchen, durch Kontaktbeschränkungen erschwert oder unzugänglich. Durch die häusliche Isolation steigt also nicht nur der emotionale Druck, sondern auch die Dunkelziffer partnerschaftlicher Gewalt dürfte zugenommen haben. Seit 2019 setzt sich das Projekt „StoP Stadtteile ohne Partnergewalt“ Wilhelmsburg-Reiherstieg und der Horner Geest in vielen Bereichen erfolgreich für die Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber Partnergewalt ein, indem es über die Gewaltproblematik aufklärt und durch das Angebot der Gruppenarbeit nachbarschaftliche Hilfsstrukturen etabliert.

Um für die Initative eine Planungssicherheit zu schaffen, sollen die StoP Projekte in Wilhelmsburg und an der Horner Geest regelfinanziert werden. Der Ausschuss für Sozialraumentwicklung regte nun an, dass die zuständige Fachabteilung des Bezirksamts mit der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales Kontakt aufnimmt, um die zugesagten halben Stellen in eine Regelfinanzierung zu verstetigen.

Die Bezirksabgeordnete aus Horn, Klaudia Wöhlk dazu:

„Die StoP Projekte „Stadtteile ohne Partnergewalt“ sind gerade in Zeiten von Corona von großer Wichtigkeit. Sie sensibilisieren die Bevölkerung gegenüber Partnergewalt und bieten Gruppenarbeit für nachbarschaftliche Hilfsstrukturen. Wir freuen uns, dass wir einen interfraktionellen Antrag zur anteiligen Regelfinanzierung für die Standorte Wilhelmsburg und Horner Geest beschließen konnten.“

Bei Rückfragen:

buero@spdfraktion-hamburg-mitte.de

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