Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte stellt 3.750 Euro zur Unterstützung des Never Give Up Förderverein e.V. bereit. Der Verein engagiert sich seit Jahren gegen weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) und erhält die Mittel für seine Aktionen zum Internationalen Tag gegen FGM am 6. Februar.
Der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung wird seit 2003 jährlich am 6. Februar begangen. Dieser von den Vereinten Nationen initiierte Aktionstag zielt darauf ab, das Bewusstsein für die schwerwiegenden physischen und psychischen Folgen von FGM zu schärfen und globale Maßnahmen zu deren Beendigung zu fördern.
Weltweit sind über 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM betroffen, mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen. In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen etwa 103.947 betroffene Frauen und Mädchen; bis zu 17.271 Mädchen gelten als potenziell gefährdet. Besonders während der Ferienzeit steigt das Risiko für sogenannte „Ferienbeschneidungen“ im Ausland. Es gibt zudem Hinweise, dass FGM auch in Deutschland praktiziert wird. Seit Juni 2013 ist FGM gemäß § 226a Strafgesetzbuch (StGB) in Deutschland strafbar.
Mit den bewilligten Mitteln finanziert der Verein verschiedene Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention. Eine Demonstration mit Redebeiträgen von betroffenen Frauen sowie Expertinnen und Experten macht auf das Thema aufmerksam. Informationsstände an zentralen Orten klären über die gesundheitlichen und rechtlichen Folgen auf. Eine Flyer- und Plakatkampagne mit dem Motto „Hört auf, über meinen Körper zu entscheiden“ sensibilisiert die Öffentlichkeit. Zusätzlich schafft der Verein Austauschformate für betroffene Frauen und organisiert Vernetzungstreffen mit Fachkräften aus Sozialarbeit, Medizin und Recht.
Miriam Natur, (SPD-Fraktion Hamburg-Mitte):
„Viele betroffene Frauen und Mädchen haben Angst, über ihre Erlebnisse zu sprechen. Der Never Give Up Förderverein e.V. gibt ihnen eine Stimme und setzt sich für umfassende Prävention ein. Dieses Engagement verdient unsere volle Unterstützung.“
Theresa Rothberg (Grünen-Fraktionsvorsitzende Hamburg-Mitte):
„Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung, die wir nicht hinnehmen dürfen. Jede betroffene Frau und jedes gefährdete Mädchen hat ein Recht auf Schutz und Unterstützung. Mit der Förderung solcher Initiativen setzen wir ein klares Zeichen für Solidarität, Aufklärung und den Einsatz für körperliche Selbstbestimmung.“
Mit der Unterstützung setzen die Fraktionen von SPD und Grünen in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Sie stärkt damit die Aufklärung und den Einsatz für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung.