Am 12. März 2025 verstarb Peggy Parnass im Alter von 98 Jahren. Die Schauspielerin, Gerichtsreporterin und Autorin überlebte als Kind den Holocaust. Ihre Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Nach dem Krieg kehrte sie über London nach Hamburg zurück. In den 1970er Jahren zog sie nach St. Georg und wurde zu einer prägenden Persönlichkeit des Stadtteils.
Mit ihren Gerichtsreportagen für die Zeitschrift Konkret machte sie Unrecht und Justizversagen sichtbar. Sie setzte sich für die Rechte von Verfolgten, für Demokratie und gegen das Vergessen ein. Ihre Stimme war über Hamburg hinaus bedeutend für die Erinnerungskultur und den Kampf gegen Rechtsextremismus.
Peggy Parnass blieb bis ins hohe Alter politisch und sozial aktiv. Zu ihrem letzten Geburtstag erhielt sie zwei Apfelbäume der Sorte „Peggys Pride“. Ein Baum wurde im Garten der Heerlein- und Zindler-Stiftung gepflanzt, wo sie zuletzt lebte. Der zweite Baum befindet sich noch in einem Pflanzkübel. Freunde und Wegbegleiter wünschen sich, diesen Baum als lebendiges Zeichen der Erinnerung im Stadtteil St. Georg zu pflanzen – versehen mit einer kleinen Inschrift.
Geeignete Orte könnten der Lohmühlenpark, das Alsterufer oder ein anderer öffentlicher Platz in St. Georg sein.
Auf Initiative der SPD-Fraktion Hamburg-Mitte wurde ein Antrag zur Pflanzung des Baumes vorbereitet. Gemeinsam mit den demokratischen Fraktionen – Grüne, Linke, Volt und der FDP-Gruppe – wurde dieser Antrag in die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte eingebracht. Ziel ist es, das Bezirksamt Hamburg-Mitte zu beauftragen, zusammen mit den Initiatorinnen einen geeigneten Standort auszuwählen und die Pflanzung vorzunehmen. Die Pflege des jungen Baumes übernehmen in der Anfangszeit Freunde von Peggy Parnass.
Peggy Parnass hat mit ihrem Lebensweg und ihrem Engagement Hamburg geprägt. Der Baum soll ein sichtbares und bleibendes Zeichen für ihr Wirken und das Engagement für Demokratie und Menschlichkeit mitten in St. Georg sein.